Wer von einem Begriff spricht, bezieht sich gewöhnlich auf den Bedeutungsinhalt einer Vorstellung oder eines Wortes bzw. Ausdrucks.
Geist, Begriff, Semantik
Der Begriff ist semantisch, das Wort ist sprachlich. Wer den Begriff hat, ‚begreift‘ das Wort. In diesem Zusammenhang ist aufschlussreich, dass Begreifen und Begriff auch haptisch interpretiert werden können.
Zugleich schwingt im Begriff des Begriffs mit, dass jene Semantik auch eine Repräsentation im Geist erfährt. Auf dieser Ebene sind Begriffe sozusagen Gedankenkomponenten.
Alltagssprache und Fachsprachen
Sprachlich wird ‚Begriff‘ verschieden verwendet. Die Alltagssprache unterscheidet kaum deutlich zwischen ‚Worten‘ und ‚Begriffen‘. Die jeweiligen philosophischen und wissenschaftlichen Fachsprachen kennen teils sehr elaborierte Verwendungen von ‚Begriff‘.
Begriffe haben eine Geschichte. Dieser Historizität der Begriffe gehen die Begriffsgeschichte und die historische Semantik nach.
Innerhalb eines semiotischen Dreiecks ist der Begriff oft eine Vermittlungsinstanz zwischen Bezeichnetem und Bezeichnung.
Begriff in der Philosophie
In der Philosophie sondert man Begriffe gewöhnlich von Gegenständen und Eigenschaften. Der Begriff des Tisches beispielsweise ist also nicht der Tisch als Gegenstand oder der Tisch als Bündel von Eigenschaften. Verschiedene Tische teilen sich vielmehr den Begriff ‚Tisch‘ als einen Allgemeinbegriff.
Es gibt allerdings auch Philosophen, die Individualbegriffe postulieren. Demnach gäbe es etwa für ein ‚Tischindividuum‘ auch einen ‚individuellen‘ Tischbegriff.
Beispiel: Theorie-Theorie
Es existiert eine Fülle philosophischer Begriffstheorien. Eine davon ist die sogenannte Theorie-Theorie, die streng genommen wiederum verschiedene Ausprägungen kennt.
Theorie-Theorien des Begriffs gehen davon aus, dass ein Begriff am ehesten über die Funktion bestimmt werden kann, die er im Rahmen einer bestimmten Theorie innehat.